Vorsicht! Waldbrandgefahr!

Heute mal ein ernstes Thema: Waldbrände. Sie zählen zu den gefährlichsten Bränden und zerstören durch schnelle Ausbreitung nicht nur wertvolle Holzbestände, sondern auch den Lebensraum vieler Lebewesen. Um dies zu verhindern, müssen Waldbrände rechtzeitig gemeldet und bekämpft werden. - Oder am besten… gar nicht erst entstehen!
Mehr als die Hälfte aller Waldbrände werden tatsächlich durch Menschen verursacht! Durch mutwillige Brandstiftung und unbedachte Fahrlässigkeit, wie brennende Zigarettenstummel, offene Feuer oder Funkenschlag. Blitzeinschläge hingegen machen nur 2% aller Waldbrände aus. Auch bei der Ernte von Landwirtschafts- oder Waldflächen können die schweren Geräte überhitzen. Schon ein kleiner Funkenflug kann dann ein großes Feuer entfachen.
Geringe Niederschläge und hohe Temperaturen im Frühjahr, gefolgt von langen, heißen Trockenperioden im Sommer erhöhen massiv das Waldbrandrisiko.
Trockenes Gestrüpp und Gräser fangen am schnellsten Feuer. Danach trockene Nadeln und kleine Zweige. In Nadelwäldern mit dichtem Graswuchs besteht also eine besonders hohe Feuergefahr. Trockenes Laub und Totholz brennen erst, wenn die Flammen schon größere Ausmaße erreicht haben.
Kommt dazu Wind auf, entstehen langgezogene Brandstellen, die sich sehr schnell ausbreiten. Besonders problematisch sind Kronenfeuer: Heftige Winde übertragen die Flammen in größer Höhe. Der Dominoeffekt im Kronenbereich erschwert massiv die Löscharbeiten. Es kann ein Megafeuer entstehen und wird schließlich aus dem Flammenherd eine Feuerwalze, können nahezu alle Pflanzenteile und sogar der Humus sowie Wurzeln im Boden von Flammen erfasst werden.
Die vfdb - die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes ist ein „Expertennetzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit“ wurde vor über 70 Jahren gegründet und befasste sich ursprünglich „nur“ mit Brandschutz. Inzwischen sind zahlreiche Bereiche hinzugekommen: Evakuierungsübungen, Notfallversorgung - kurz: Bevölkerungsschutz. Und es wird zu Themen geforscht wie moderne Holzbauweise, die Sicherheit von Großveranstaltungen, alternative Löschmittel oder das Bewahren von Kulturgütern bei Großbränden; Stichwort: das Feuer von Notre-Dame.
Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit in Gebieten mit hohem Waldbrandrisiko ist zur Vorbeugung von Bränden sehr relevant. In besonders waldbrandgefährdeten Gebieten empfehlen Experten eine spielerische Aufklärungsarbeit schon im Kindergarten. Zudem muss das Gefahrenbewusstsein bei Freizeitsportlern und Touristen geschärft werden.
Auch Wildlieb möchte Aufklärung leisten. Bitte denkt also daran:
- Kein Rauchen, offenes Feuer (z.B. Grillen, Lagerfeuer, Abbrennen von Schnittgut), offenes Licht (Fackeln, Laternen) in Wäldern oder auf Wiesen
- Bitte niemals Zigarettenkippen aus dem Auto- oder Zugfenster werfen!
- Zufahrten zu Wäldern, Baggerseen, Ausflugsgebieten usw. (das können auch Feldwege sein) müssen für Löschfahrzeuge Tag und Nacht freigehalten werden!
- Bitte nicht auf Waldwegen fahren oder parken; heiße Auspuffrohre oder Katalysatoren könnten das Gras in Brand setzen!
- Bitte werft keine Abfälle in die Natur. Es ist zwar selten, aber Scherben können wie Brenngläser wirken. Auch Blechbüchsen und Kunststoffflaschen können sich stark erhitzen
- Klärt bitte schon Kinder über die Gefahren und Folgen von Brandstiftung auf!
- Viele Brände lassen sich durch rasches Eingreifen schon im Anfangsstadium löschen. Deshalb bitte immer sofort die Feuerwehr - Notruf 112 - alarmieren - auch wenn es sich noch um ein vermeintlich kleines Feuer oder Rauchentwicklung handelt!
- Versucht den Brandort bei einer Meldung an eine Rettungs- und Feuerwehrleitstelle so präzise wie möglich anzugeben
- Bleibt nach einen Notruf vor Ort und weist anrückenden Feuerwehren von den Zufahrtsstraßen den Weg zur Brandstelle!
Wildlieb - weil uns der Wald wichtig ist.