Zecken - wie man sie richtig entfernt und sich davor schützen kann…

Zecken - wie man sie richtig entfernt und sich davor schützen kann…

Es kann überall passieren, beim Picknick auf der Wiese, beim Wandern, beim Campen oder auf der Jagd… eine Zecke schleicht sich unbemerkt an, sticht zu und saugt sich fest. Entdeckt man das parasitäre Tierchen noch vor Ort, braucht man nicht gleich panisch nach Hause rennen. Es ist nicht sofortiges Handeln geboten, aber doch zeitnahes. Denn je länger die Zecke Zeit hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Krankheitserreger überträgt. Für uns gefährlich sind zum einen die Borreliose-Bakterien. 12-24 Stunden dauert es, bis es zu einer Infektion kommen kann. Die FSME-Viren schaden uns unmittelbar. Diese Viren befinden sich im Speichel einer infizierten Zecke und verursachen die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (eine Erkrankung der Hirnhäute). Diese Erkrankung ist nicht heilbar, nur die Symptome können gelindert werden. Die Zahl der Risikogebiete steigt leider stetig, besonders der Süden und der Osten von Deutschland sind betroffen. Allerdings können Zecken in ganz Deutschland das Virus übertragen. Eine Impfung bietet Schutz. Und die richtigen Schutzmaßnahmen…  

Nachdem ihr bei euch oder einem Mitmenschen eine Zecke entdeckt habt, braucht ihr auch nicht gleich rufen: „Ist ein Arzt anwesend?!“. Zeckenentfernen ist nicht schwer.

In jeder Drogerie oder auch in Apotheken bekommt ihr die passenden Werkzeuge: Zeckenkarte, Zeckenzange, Zeckenpinzette, Zeckenlasso. Sie kosten jeweils wirklich nur ein paar Euro und das ist gut investiertes Geld. Am besten kauft ihr gleich zwei Stück: Eins für zu Hause und eins für unterwegs. Es gibt auch Zeckenzangen etc. die ihr euch ans Schlüsselbund hängen könnt.

Es ist passiert! Eine Zecke hat sich festgebissen - wobei sie eigentlich stechen, aber das nur nebenbei.

Bitte NICHT zu Benzin, Nagellackentferner, Öl oder Alkohol greifen!! Auch das Abbrennen einer Zecke ist keine gute Idee!

Es gilt, die Zecke möglichst nah an der Hautoberfläche zu erwischen… und dann sachte vorzugehen. Beherztes Rausreißen ist hier nicht angesagt, sondern vorsichtiges Drehen und Ziehen. Die Zecke auf keinen Fall quetschen! Alkohol kommt erst ins Spiel, nachdem die Zecke entfernt worden ist - zum Desinfizieren. Nach Entfernung der Zecke stellt sich die Frage? Wohin damit? Jetzt schließlich ist Zerquetschen das Mittel der Wahl. Tut sie in ein Papiertuch und drückt mit einem festen Gegenstand drauf. Oder packt sie in die Gefriertruhe. Denn sollte es zu einem Krankheitsverlauf kommen, kann das Überträgerinsekt dann später auf seine Erreger untersucht werden. 

Bitte geht zum Arzt, wenn die Einstichstelle rot und/oder heiß wird, anschwillt oder ihr grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Gliederschmerzen bekommt.

Besonders aktiv sind Zecken übrigens nach Regentagen, denn sie lieben es feucht und fahren so zu sagen „per Anhalter“ mit. Im Gebüsch, im hohen Gras, auf Lichtungen u.ä. warten sie darauf, von einem frischen Wirt mitgenommen -quasi „aufgegabelt“- zu werden. Streift einer nah genug an ihnen vorbei, ergreifen sie die Chance. Dann suchen sie sich dünne Hautpartien an unserem Körper, die gut durchblutet sind (Leisten, Ellenbogen, Achselhöhle, Hals bzw. Haaransatz). Tragt also lange und helle Kleidung, denn darauf erkennt man bereits herannahende Zecken besser. Steckt die Hosenbeine in die Socken (nicht schön, aber praktisch!), tragt festes Schuhwerk und sprüht euch ein. Anti-Zeckensprays helfen tatsächlich. Kleiner Hinweis: Es gibt einen aktuellen Test der Stiftung Warentest über Mücken- und Zeckenschutzmittel.

Nachdem ihr dann draußen im Grünen wart, sucht euren ganzen Körper gründlich nach Zecken ab. Und auch den Bauchnabel nicht vergessen, denn auch da zieht manchmal eine Zecke ein… 😉

Wildlieb wünscht euch entspannte Stunden in der Natur!