Doktor Bier: Thomas Tyrell

Doktor Bier: Thomas Tyrell

Beschäftigt man sich mit dem Braumeister Thomas Tyrell und seinen Erzeugnissen, liest man viele Superlative: Von „komplexen Meisterwerken in eleganten Champagnerflaschen“ ist da die Rede, „sensationell“ und „grandios“… Dabei geht es doch „nur“ um Bier. Und schon ist man neugierig geworden, wie einer mit Bier die Fachwelt so begeistern kann.

Der Münsterländer Thomas Tyrell braut Bier, seit er 16 Jahre alt ist. Als „junger Wilder“ ist er zehn Jahre in der ganzen Welt unterwegs (in Südkorea, Vietnam, in Spanien, den USA), um alles über Bier zu lernen. Besonders seine Zeit Mitte der 90er Jahre in Portland/Oregon, dem Kreativzentrum für Craftbier, prägt ihn. Heute wird er auch „der Wissenschaftler der deutschen Craftbierszene“ genannt. Dazu trägt sicherlich bei, dass er Bierbrauen nicht nur lernt, sondern auch studiert und an der TU Berlin über Bier und Fruchtsäuren promoviert. „Dr. Bier“ ist aber kein verkopfter Theoretiker, sondern ein leidenschaftlicher und ideenreicher Macher.

Nach erfolgreichem Aufbau und Leitung der Stone Brewing in Berlin-Mariendorf, gründet er 2020 sein eigenes BrauKunstAtelier und tritt der Bernauer Braugenossenschaft auf dem Gutshof Börnicke nahe Berlin bei. Früher war er der Herr einer 100 Hektoliter-Brauerei. Heute füllt er seine jährlichen Kreationen, die unter Bierliebhabern Kultstatus genießen, von Hand in Flaschen ab. Etwa 1000 Stück je Sud.

Seine Spezialität sind reifungsfähige Jahrgangsbiere, die sich lange lagern lassen. Sie gewinnen also an Komplexität, Geschmack und Aroma. Sie werden vollmundiger und vielschichtiger. Für Tyrell ein hochspannender Vorgang! Damit besetzt der Vorreiter Tyrell mit seiner Bierlinie eine ganz eigene Nische. Die Grundlage der ungewöhnlichen Haltbarkeit sind die sauervergorene Herstellung oder Biere mit hohem Röstmalzanteil. Der Alkoholgehalt in Tyrells Bieren ist zudem wesentlich höher als landläufig üblich.  

Thomas Tyrell ist Genussmensch und gerne Gastgeber, der mit Spitzenköchen zusammen Gourmetmenüs zum Gourmetbier plant. Begleitende Weine waren gestern: Der Bierfreund reicht Sauerbier als Aperitif, schenkt Gerstenwein zum Hauptgang ein und empfiehlt zum Dessert ein Porter oder Stout.

Nachhaltigkeit hat selbstverständlich auch das Brauereiwesen erreicht. Die Anlage in Börnicke wird schon jetzt zu 100% elektrisch betrieben und auch die Rohstoffe sind größtenteils aus biologischem Anbau und regional. Der Wildhopfen wächst rund um das Kloster Chorin und auch Malz und Braugerste müssen höchsten Ansprüchen gerecht werden.   

Mit Zeit und Geduld, Erfahrung, Können und Leidenschaft entstehen „großartige Biere für besondere Momente“. Wir von Wildlieb freuen uns bierselig über die Zusammenarbeit mit Thomas Tyrell!